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Das Ende aller Diäten

Mit Beginn der Fastenzeit finden sich die kuriosesten Diäten in den Magazinen der Wellness- und Beautyindustrie wieder. Doch haben Diäten eigentlich noch Bestand? In der Zwischenzeit müsste es doch schon zu Jederfrau und Jedermann durchgedrungen sein, dass Diäten langfristig nichts nützen. Im Gegenteil, sie führen sowohl zu mehr Gewicht (wie wissenschaftliche Studien beweisen), als auch zu mehr Frustration. Und nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Körperbewusstsein leidet darunter.

Doch jetzt naht Hilfe für alle diät- und essgeschädigten Menschen, denn ein neuer Esstrend taucht langsam am Horizont der Ernährungswelt auf. Es ist ein vielversprechender Trend, der die Diätindustrie langfristig revolutionieren wird.

Das „intuitive Essen“ findet immer mehr Anhänger!

Diese Form sich zu ernähren ist keineswegs neu, die Ansätze in meinen Ernährungscoachings (und das, was ich selbst seit über 20 Jahren praktiziere) sind genau die des intuitiven Essens. Manche Dinge brauchen eben Zeit, bis sie sich einen wohlverdienten Platz in der Welt erobern können.

Doch dieser Esstrend muss auch richtig verstanden werden, denn sonst richtet er mehr Schaden an, als er helfen kann. Was ist also dran an diesem (gar nicht so neuen) Trend? Und was bedeutet intuitives Essen überhaupt?

Intuitives Essen ist nicht:

  • Eine Ernährung, die für alle gleich aussieht.
  • Eine weitere Diät, die vorschreibt, was, wann und wieviel gegessen werden darf.
  • Ein Freibrief, um sich quer durch alle Bäckereien und durch die Süßigkeiten-Lade zu essen.

Intuitives Essen ist:

  • Eine Ernährung, die so individuell ist wie der Mensch selbst und ohne strikte Regeln und Verbote auskommt.
  • Ein Ernährungsverhalten, das täglich –für das restliche Leben – praktiziert wird.
  • Eine Ernährung, die erfordert, dass wir uns mit unserem Körper verbinden und seine Signale richtig „lesen“.

Wenn wir intuitiv essen, arbeiten wir mit und nicht gegen den Körper. Wir hören auf das, was er uns sagt, und wählen die Lebensmittel aus, die ihm langfristig guttun. Wir verabschieden uns von der Diätmentalität. Wir schließen Frieden mit dem Essen, hungern nicht, überessen uns aber auch nicht – und genießen, was auf unserem Teller liegt. Wir versuchen nicht, mit Essen unsere Gefühle hinunterzuschlucken, uns abzulenken, zu belohnen oder den Stress wegzuessen.

Ist intuitives Essen einfach? Keineswegs. Leben wir doch in einer Welt, die in vielen Dingen „verrückt“ ist. Diät zu halten um dem Schönheitsideal (schlank, aber nicht zu dünn – sportlich, aber nicht zu muskulös) zu entsprechen, ist eine dieser Verrücktheiten. Zu Hungern, um in eine kleinere Kleidergröße zu passen, sich dann heimlich überessen, weil der Hunger weh tut, sich dann heimlich übergeben (oder exzessiv Sport betreiben), weil das Versagen beschämend ist – ist eine von vielen anderen Verrücktheiten. Wollen wir dabei weiter mitmachen?

Intuitiv Essen ist kein leichter Weg, doch es ist der Königsweg!

Es gibt also Hoffnung für alle Diätgeschädigten, und die Quälerei, das schlechte Gewissen und die Schuldgefühle haben bald ein Ende. Unsere Körper werden aufatmen! Endlich hören wir auf damit, sie in eine Einheitsform pressen zu wollen, ihnen jeden Genuss von Schokolade zu verbieten und sie mit strengen Regeln zu bestrafen.

Wenn wir beginnen, unserem Körper zuzuhören, werden wir erstaunt sein was er möchte: nämlich gutes, nahrhaftes, echtes Essen – wenn er hungrig ist. Wertschätzung, Respekt, Fürsorge und Achtung, wenn er satt ist.

Fühlt sich das nicht viel besser an, als noch eine weitere Diät?