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Sind wir, was wir essen?

Das Sprichwort: „Du bist, was du isst“ ist sicher jedem geläufig. Immerhin hat sich diese Aussage durch die Jahre gehalten. Sie stammt aus dem 19. Jahrhundert, genau genommen vom deutschen Philosophen Ludwig Feuerbach. Stimmt diese heutzutage doch eher pauschal erscheinende Floskel noch?

Unser Körper reagiert auf alles, was wir ihm in den Mund schieben. Sei es die Pizza, der Obstsalat oder das Schnitzel. Physiologische Prozesse werden in Gang gesetzt um das, was wir uns einverleibt haben, umzuwandeln. In Energie, die wir für den Tag brauchen, und um unseren Körper gesund und im Gleichgewicht zu halten.

Auch unser Hormonhaushalt wird durch die Nahrung beeinflusst, und damit auch unsere Emotionen. Somit ist das, was wir gegessen haben, für unser Wohlbefinden mitverantwortlich. Außerdem macht es sehr wohl einen Unterschied, ob wir uns wertschätzend gegenüber allem Essbaren verhalten, oder unsere Mahlzeiten lieblos zubereiten. Und letztendlich ist unsere Einstellung zum Essen genauso wichtig wie das, was wir zu uns nehmen. Haben wir ein schlechtes Gewissen, weil wir etwas „vermeintlich Ungesundes“ essen oder genießen wir mit Freude das, was auf dem Teller liegt?

Achtsamkeit mit unserem Körper und ein bewusstes Essverhalten tragen wesentlich dazu bei, wie wir uns langfristig fühlen!

Unsere Intuition und Körperweisheit ist ein wichtiges Werkzeug, das wir dazu brauchen. Um diese zu trainieren können wir uns folgende Fragen stellen:

  • Tut mir das, was ich esse, wirklich gut?
  • Macht es mich satt und glücklich?
  • Fühle ich mich wohl, nachdem ich gegessen habe, eine Stunde danach und auch am nächsten Tag?
  • Fördert es meine Gesundheit?
  • Wenn ich mein Essverhalten bzw. meine Ernährung so beibehalten, wie werde ich mich in einem Jahr fühlen?

Wir dürfen jedoch nicht den Fehler machen, unseren Zustand des Wohlgefühls allein auf das, was wir essen zu schieben. Die Ernährung spielt zwar eine wichtige Rolle, aber auch mit einem gesunden Lebensstil sind wir nicht davor gefeit, krank zu werden. Nicht unsere (falsche) Ernährung allein ist die Ursache, wenn der Körper aus der Balance fällt und dadurch eine Krankheit entsteht. Sind wir doch mehr als ein Körper. Wir sind ein Zusammenspiel aus Körper, Geist und Seele. Mit Verstand, mit Herz, mit Gefühlen, mit einer Verbindung zum großen Ganzen. Jeder definiert es für sich selbst, doch eines steht fest: Wir sind komplexe Wesen!

Deshalb ist es so wichtig, immer darauf zu schauen, dass wir unser körperlich-geistig-seelisches Gleichgewicht erhalten. Und wenn wir aus dem Gleichgewicht fallen, so rasch wie möglich wieder in einen guten Zustand zurückkehren. Selbstfürsorge, ein wertschätzender und freundlicher Umgang mit unserem Körper und unserem gesamten Wesen ist dabei wesentlich. Wir sind das, was wir essen. Aber auch das, wie wir mit uns umgehen, uns um uns kümmern und dem Leben begegnen. Wir sind das Ergebnis unserer Liebe zu uns selbst.

Gerne würde ich mit Ludwig Feuerbach weiter philosophieren. Vielleicht sitzt er auf einer Wolke und liest meinen Blog. Wer weiß, was er heute noch alles zu seinem Sprichwort zu erzählen hätte 😊!