Ich schreibe gerade einen Artikel über die „Positive Psychologie“. Dieser Zweig der Psychologie beschäftigt sich nicht mit Krankheiten und deren Behandlung, sondern damit, wie man selber sein Leben in die Hand nimmt und für sein eigenes Wohlbefinden sorgt. Für mich ein sehr spannendes und interessantes Thema, in das ich tief eingetaucht bin. Ich habe zwei dicke Bücher darüber gelesen und mir einige Videos von Dr. Martin Seligman - dem „Vater der Positiven Psychologie“ - auf YouTube angesehen.
In der „Positiven Psychologie“ geht es um das Glück. Es wurde wissenschaftlich untersucht und auch sehr genau definiert. Glück gilt als die Einstellung zum Leben, die Lebenszufriedenheit. Glück ist unser eigenes, persönliches Wohlbefinden. Wir führen ein glückliches Leben, wenn wir unsere Stärken nutzen, in guten Beziehungen leben und Freude und Sinn im Leben sehen.
Das lässt mich über mein eigenes Glück nachdenken. Wie glücklich bin ich wirklich? Wie zufrieden bin ich mit meinem Leben? Ich erkenne, dass meine Einstellung zum Glück durchaus etwas hinkt. Viel zu oft sehe ich das, was ich nicht habe, und nicht das, was schon alles in meinem Leben funktioniert und gut ist. Oft schätze ich nicht, was ich mir geschaffen und erreicht habe, meine Erlebnisse, meine Erkenntnisse und meine Erfolge. Und die Lebenserfahrung die ich daraus gewonnen habe. Auch hindert mich mein Perfektionismus immer wieder daran, glücklich zu sein. Ich will alles 100%ig machen und bin unzufrieden, weil das nicht funktioniert. Dann empfinde ich als persönliches Scheitern, was eigentlich nur meine Menschlichkeit ist.
Ja, über mein eigenes Glück darf ich noch einiges lernen, so viel steht fest. Doch ich weiß, damit bin ich nicht alleine. Vielen von uns gelingt es nicht so richtig, tief ins Glück einzutauchen. Doch das Glück liegt nicht außerhalb von uns, wir alleine sind für unser Glück verantwortlich. Und Glück ist erlernbar, das habe ich in den letzten Tagen noch besser erkannt. Wir können nicht herumsitzen und darauf warten, bis es bei der Tür hereinspaziert. Oder vom Lottogewinn, der großen Liebe oder den perfekten Job träumen und glauben, dass uns das für immer glücklich machen wird. Glück bedeutet, den Augenblick zu leben und das Leben zu genießen. Aber auch, sein Leben in die Hand zu nehmen, aktiv zu gestalten und es zu einem lebenswerten Leben zu machen in dem wir aufblühen.
Jetzt, wo der Weihnachtsrummel so richtig losgeht, können wir uns besinnen und überdenken was wertvoll für uns ist. Es muss nicht die fünfte Handtasche sein, oder ein noch teureres Handy. Machen wir uns doch alle zu Weihnachten das Geschenk eines erfüllten und gelingenden Lebens. Denn weniger haben wir nicht verdient!
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