Der Frühling ist da, die kalten und dunklen Wintermonate sind vorbei. Unser Körper hat nun damit zu tun, sich auf die wärmere Jahreszeit umzustellen. Da rollt auch schon mit den ersten Sonnenstrahlen und zweistelligen Temperaturen die jährliche „Detox-Welle“ heran. Detox-Tees, Smoothies, Basenbäder, Nahrungsergänzungsmittel und sogar ganze Fasten-Sets (die alles enthalten was den Entgiftungsprozess unterstützt) werden an die Frau und den Mann gebracht. Immer mit dem Versprechen, dass man sich danach besser, gesünder und vitaler fühlt und die hartnäckigen Kilos, die sich an Bauch und Hüften angesammelt haben, damit quasi aus dem Körper gespült werden. Gemeinsam mit den Schlacken. Und weil wir für unseren Körper nur das Beste wollen, möchten wir ihn beim Entgiften unterstützen so gut es geht.
Doch Halt! Sagt nicht die Wissenschaft, dass es keine Schlacken im Köper gibt und dass unsere Entgiftungsorgane (Leber, Nieren, Darm, Haut, Lunge, Lymphe, Blut) die Arbeit sowieso übernehmen? Und wieder einmal sind wir verwirrt. Was stimmt jetzt?
Es ist tatsächlich so, dass unser Körper danach ausgerichtet ist, selbst Entgiftungsarbeit zu leisten. Ist er doch ein Wunderwerk, das 24 Stunden am Tag großartige Arbeit leistet und ständig damit beschäftigt ist, unser Gleichgewicht aufrecht zu erhalten. Denn im Gleichgewicht sein bedeutet gesund sein. Doch wir können sehr wohl die Entgiftungsorgane bei ihrer Arbeit unterstützen. Dazu braucht es keine teuren Pulver und Tees, schon mit einfachen Mitteln können wir unseren Körper auf wunderbare Weise entlasten. Nämlich mit Fasten. Einfach eine Mahlzeit auslassen. Früher auch bekannt als „dinner-cancelling“ (das Abendessen streichen). Heute im Trend als „Intermittierendes Fasten oder „Intervallfasten“. Das heißt, eine gewisse Zeit (16 Stunden, 1 Tag, 36 Stunden) auf Essen zu verzichten. Das ist eine gute Sache. Und spart sogar Geld.
Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Was für den einen gut ist, ist für den anderen absolut nicht durchführbar, weil es eben nicht in den Alltag passt. Und sobald Fasten oder Verzicht auf Essen als Hungern angesehen wird und dadurch im Kopf eine ungesunde oder sogar zwanghafte Diätmentalität entsteht, können wir uns mehr schaden als helfen. Schnell rutschen wir in eine Abwärtsspirale, die aus Hungern-Überessen-Hungern-Überessen besteht. Ein Kreislauf, der uns nicht in die Gesundheit, sondern in die Krankheit und die Sucht treibt. Menschen mit einer ungesunden Essvergangenheit sind dafür anfällig. Ich bin dafür anfällig.
Deshalb mache ich nur das, was für mich gut funktioniert. Jeden Dienstag verzichte ich aufs Abendessen. Da gehe ich abends zum Sport und möchte davor sowieso nichts essen. Und nach der ganzen Anstrengung fühle ich mich pudelwohl und es fällt mir leicht, nur mehr eine Tasse selbstgemachte, klare Gemüsesuppe zu trinken.
Was für mich jedoch noch wichtiger ist als einen Abend zu fasten: Vom „Falschen“ wenig oder besser gar nichts zu essen. Und das „Falsche“ ist und bleibt für mich Süßes. Ich spreche nicht von der reifen Banane oder dem Löffelchen Honig im Müsli. Es sind die Kekse, die Schokolade, der Kuchen und das Eis. Das „süßes Gift“. Doch darüber werde ich in einem anderen Blog schreiben. Und zwar bald, denn in den Geschäften haben die Schoko-Osterhasen schon mit ihren Sirenengesängen begonnen.